Das Keyboard - Was ist das eigentlich ?

Unter "keyboard" versteht man im Englischen die Tastatur eines Laptops oder eines Computers. Man kann zwar die Tastatur eines PCs mit der Klaviatur eines Keyboard oder Klaviers vergleichen; doch abgesehen davon haben die zwei Begrifflichkeiten nicht wirklich viel gemeinsam. Auf dieser Seite erfährst du, was ein Keyboard überhaupt ist und welche Vor- und Nachteile es hat.


Yamaha PSR-S670
Yamaha PSR-S670

Klaviatur und Voices (Stimmen, Klänge)

Zunächst einmal ist das Keyboard nach der Definition des Dudens ein "elektronisch verstärktes Tasteninstrument". Auf dem Bild kannst du erkennen: im unteren Bereich befindet sie die Klaviatur, mit deren Tasten man die verschiedensten Instrumente spielen kann. Dazu wählt man Voices (Stimmen, Klänge) aus, die häufig nach Kategorien sortiert sind, z. B. Piano, Streicher, Bläser, Bass & Gitarre, Perkussionsinstrumente usw. Man hat also, vor allem bei neuen Modellen, eine riesige Auswahl an spielbaren Voices. Bei diesem Modell befinden sich die Kategorien übrigens im oberen rechten Feld. Die Voices sind professionell in Studios anhand von echten Instrumenten produziert worden, weshalb sie sehr realistisch klingen. Dazu sind aber auch für verschiedene Instrumente bestimmte Spieltechniken notwendig, um das beste aus den Voices herauszuholen. Ein Keyboard wird nie exakt so wie das Originalinstrument klingen, aber die Qualität ist doch sehr erstaunlich und oftmals sogar so gut, dass ein Unterschied nur minimal ist. Der Nachteil dabei ist folgender: du spielst immer auf einer Klaviatur. Wenn du z. B. schon immer Saxophon lernen wolltest, dann empfiehlt es sich weniger, dieses Instrument auf einem Keyboard zu spielen; denn auf der Klaviatur kannst du es zwar imitieren, doch es ist natürlich ein ganz anderes Gefühl ein echtes Saxophon zu spielen. Dort bläst du in ein Mundstück und benutzt verschiedene Klappen. Das Saxophon klingt sehr dynamisch und "atmet" förmlich. Letzteres wird mittlerweile jedoch bei guten Voices mit berücksichtigt, sodass sich das Saxophon auch auf dem Keyboard sehr realistisch anhören kann. Wenn du Keyboard oder Klavier lernst, machst du auf jeden Fall nichts falsch, da man sich mit diesem Instrument besonders gut die Grundlagen des Musizierens veranschaulichen kann und Harmonien einfach auf der Klaviatur visualisiert werden können.

Eigene Songs und Midi-Files

Die Voices kannst du dazu verwenden, einen eigenen Song mit deinem Keyboard aufzunehmen. Dabei wird eine Midi-Datei erzeugt. Midi ist englisch und steht für "Musical Instrument Digital Interface", d. h. eine digitale Schnittstelle für Musikinstrumente. Midi-Dateien speichern nicht den Klang ab, sondern auf bis zu 16 Spuren die Informationen zu den Tönen, die man angeschlagen hat, z. B. die Tonhöhe, wie fest der Ton angeschlagen wurde, wo er geanu im Takt platziert ist usw. Dies ist ein großer Vorteil von Midi-Dateien, da man sie nachträglich noch anpassen kann, so z. B. Instrumente ändern oder sogar einzelne Noten entfernen bzw. hinzufügen kann. Jede Spur ist dabei mit einem Instrument belegt, wobei sich diese nicht unbedingt voneinander unterscheiden müssen. Midi-Dateien haben auch den Vorteil, dass deren Dateigröße im Gegensatz zu anderen Dateiformaten wie z. B. MP3/MP4 oder wav, sehr klein ist. Man kann sie somit leicht auf Disketten und auf USB-Sticks speichern und transportieren. Ein USB-Stick ist übrigens im Preis enthalten.

 

Der Nachteil an Midi-Dateien ist, dass sie nicht überall gleich klingen, denn wie bereits erwähnt speichern sie nicht den Klang ab, sondern verwenden die Voices des jeweiligen Keyboards und speichern diese in einer Liste ab. Produziert man auf einem Keyboard mit sehr guten und realistisch klingenden Voices einen Song, kann er sich auf einem schlechteren Keyboard anders anhören. Eine Trompete bleibt dann zwar eine Trompete und eine Gitarre eine Gitarre, aber es werden die schlechteren Voices verwendet und manche Effekte können auch verloren gehen. Herr Sternberger versucht deshalb, Midi-Files so zu produzieren, dass sie möglichst auf vielen Keyboard-Modellen gut klingen. Mithilfe dieser Dateien kannst du dann Songs üben und dabei auch das Tempo mit einem Tastendruck langsamer und schneller stellen.

Styles (Begleitrhythmen)

Styles sind Begleitrhythmen, die dir viele Möglichkeiten zum Spielen von Liedern bieten. Im Gegensatz zu den Midi-Files können Styles bis zu 8 Spuren mit verschiedenen oder gleichartigen Instrumenten speichern. Während du Midi-Files nur abspielen kannst, reagieren die Styles auf Akkorde, die du mit der linken Hand in einem frei einstellbaren Bereich der Klaviatur greifst. Die Styles sind also interaktiv und können in allen Tonarten mit beliebigen Akkordfolgen gespielt werden. Bei manchen Keyboards kannst du sogar selbst Styles ohne einen Computer produzieren, so z. B. bei den Tyros-Modellen von Yamaha. Dies bedeutet aber viel Arbeit, vor allem wenn der eigens produzierte Style auch für alle Akkorde gut klingen soll. Mit einem speziellen Algorithmus berechnet das Keyboard die Tonhöhen für verschiedene Akkorde. Damit der Algorithmus funktioniert, muss man ihm allerdings auch viele Daten liefern, d. h. den Style intuitiv anpassen. In der Regel benutzt man die vielen, schon vorgefertigten Styles im Keyboard, die in viele verschiedene Musikrichtungen kategorisiert sind. Zusätzlich kann man sich noch Styles aus dem Internet kaufen. Auch die Styles nutzen die Voices des Keyboards und speichern lediglich die Informationen der Töne ab, aber nicht die Klänge an sich. Sie sind damit vom Modell des Keyboards abhängig und können - anders als Midi-Files - nicht problemlos auf anderen Modellen wiedergegeben werden.

 

Einzelne Styles können wie erwähnt bis zu 8 Spuren speichern. Dies bezieht sich lediglich auf einen Teil des Styles. Denn der Style beinhaltet viele verschiedene Variationen: von den Teilen A bis D bis hin zu Intros, Endings, Fill-Ins und manchmal sogar einen Break. Die verschiedenen Teile sind dazu gedacht, während eines Lieds nicht immer den selben Begleitrhythmus im Hintergrund laufen zu haben, sondern zwischendurch die Rhtythmik und Melodien abzuwechseln. So wird der Song dynamischer und dem Zuhörer nicht langweilig.

Wie du sieht, kannst du mit einem Keyboard jede Menge tolle Sachen machen. Die erwähnten Punkte stellen die wesentlichen Merkmale des Keyboards dar, aber es gibt noch viele andere tolle Sachen, die hier ausgelassen wurden. Wenn du Fragen hast, kannst du sie im Bereich Kontakt stellen.